Manche tun es in der Kaffeepause oder mit den Kollegen am Schreibtisch – die kleine Fitness-Übung zwischendurch. Das Sportprogramm Workplace des Salzburger Startups Windhund bringt jedenfalls Schwung in den Arbeitsalltag. Gerade nach der Weihnachtszeit vielleicht gar keine schlechte Idee… Wir stellen euch die Local Heroes vor.

Startups

Trainingseinheit für Schreibtischsitzer

Der Salzburger Jungunternehmer und zweifache Paralympics-Sieger Günther Matzinger will mit seinem Unternehmen Windhund und der App Workplace das Betriebliche Gesundheitsmanagement modernisieren.
Salzburger Unternehmer sollen motiviert werden, ihren Mitarbeitern einen aktiveren Alltag zu ermöglichen. „Die Leute sitzen den ganzen Tag an ihren Schreibtischen. Dass dadurch Haltungsschäden entstehen können, ist uns allen bekannt. Wir haben deshalb ein spezielles Programm für den Büro-Alltag geschaffen“ sagt Matzinger. Rund 1200 Übungen und davon mehr als 160 speziell für das Büro, sind in der Datenbank gespeichert. Die jeweiligen Übungspläne werden durch Machine Learning auf Basis der Probleme und Ziele der Nutzer individuell zusammengestellt.

„Das System entwickelt sich ständig weiter und soll in Zukunft bessere Pläne liefern als ein Trainer“ so Matzinger. Zur digitalen Version ist auch ein Mini-Fitnessstudio mit kleinen Geräten, wie einem Theraband erhältlich. Die eignen sich vor allem zur Behandlung von Schmerzpunkten und können für die Schreibtischübungen zur Kräftigung der Muskeln oder zum Lösen von Verspannungen eingesetzt werden. Führungskräfte können auf einem Dashboard sehen, wie aktiv ihre Mitarbeiter sind, welche Übungen am besten ankommen und wo die größten gesundheitlichen Herausforderungen im Betrieb liegen. Das Bewegungsprogramm kann natürlich auch privat helfen, persönliche Fitnessziele zu erreichen.

Ein Blick auf die Branche: Gesundheits-Apps sind beliebt

Allzu große Sportmuffel scheinen wir nicht zu sein, wenn man von der Studie des deutschen IT-Verbands Bitkom ausgeht. Dabei stellte sich heraus, dass beinahe jeder zweite deutsche Smartphone-Nutzer eine Gesundheits-App verwendet. Mehr noch, können sich 45 Prozent der Umfrage-Teilnehmer vorstellen, in Zukunft eine derartige App zu verwenden. Drei von vier Befragten gaben an, solche Apps zu nutzen, um ihre Gesundheit generell zu verbessern. Nur jeder Zehnte würde diese Art von Apps nicht verwenden wollen.

Nicht zu vergessen, dass das oberösterreichische Tech-Fitness Startup Runtastic 2012 um 220 Millionen Euro an die Adidas Gruppe verkauft wurde. Runtastic ist einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich mobiler Sport-Apps geworden. „Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt digitale Fitness-Lösungen in Unternehmen zu bringen“ sagt Matzinger.

Drei Fragen an Windhund

Was ist wirklich wichtig, um als Startup erfolgreich zu sein?

Günther Matzinger: Das Produkt muss spannend sein und perfekt passen, damit überhaupt die Chance besteht, erfolgreich zu sein. Wenn das Produkt nicht passt, dann hilft das beste Marketing nichts. Natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, wie das Team zum Beispiel. Das ist so ziemlich das wichtigste, mit guten Leuten zusammenarbeiten. Dann entsteht auch etwas Gutes – wenn man das richtige Produkt mit dem richtigen Team hat.

Wie sieht die Zukunft von Windhund aus?

Günther Matzinger: Mit dem spannenden Ansatz, den wir für eine digitale Lösung von betrieblichen Gesundheitsmanagement gefunden haben, stehen uns viele Türen offen. Ich hoffe, dass wir zu einem der führenden Anbieter in Österreich, Deutschland, der Schweiz und darüber hinaus werden können. Alles fügt sich derzeit gut zusammen, Firmen achten immer mehr darauf etwas für ihre Mitarbeiter zu tun. Die Betriebliche Gesundheit wird mehr zum Trend und zur Notwendigkeit. In Zeiten, in denen es relativ schwer geworden ist, gute Mitarbeiter zu finden und zu behalten, wird das auch immer wichtiger. Gleichzeitig ist die Digitalisierung auch in kleinen Unternehmen angekommen, die Hemmschwelle digitale Produkte anzuwenden ist niedriger geworden. Unternehmer sind offen gegenüber neuen Technologien. Vor zwei Jahren wäre das noch ganz anders gewesen. Irgendwann wird es vielleicht auch einmal ein Thema, Daten wie Blutdruck oder Herzfrequenz in die App fließen zu lassen.

Ihr habt seit kurzen zwei neue Partner mit an Bord? Wie ist es dazu gekommen?

Günther Matzinger: Genau, mit Gerhard Froner und Matthias Heimbeck sind zwei erfahrene Unternehmer als Partner bei Windhund eingestiegen. Gerhard Froner, der Aktionsfinder gegründet und 2016 an die Post verkauft hat, wird uns mit seiner B2B Erfahrung im Vertrieb unterstützen. Matthias Heimbeck kümmert sich um das strategisches Development. Matthias habe ich beim Startup Salzburg Weekend kennengelernt. Seitdem haben wir uns immer wieder getroffen und ausgetauscht. Das hat super gepasst. Ich freue mich sehr, dass die beiden jetzt Teil der Firma sind.

Startup Förderungen in Salzburg

Unterstützung in der Anfangsphase

„Ich bin aus Salzburg, daher war es naheliegend für mich, hier mein Unternehmen zu gründen. Es ist klein aber trotzdem international. Wien und München sind nicht weit weg und Salzburg hat mit der Universität und der FH sehr gute Forschungseinrichtungen“ sagt Matzinger. „Ich glaube, es hat schon einen Grund, warum renommierte Unternehmen wie DM, Red Bull oder Spar von hier aus tätig sind. Ich würde es jedenfalls nicht anders machen.“ Unterstützung erhielt der Jungunternehmer durch die Betreuung von Startup Salzburg und die Startup Lohnnebenkostenförderung.

Aller Anfang ist schwer – Wenn du gerade an einer Idee arbeitest und Unterstützung brauchst, melde dich bei uns! Wir haben die Netzwerke und das Know-How, um dich durch die Gründungsphase zu begleiten.

Veröffentlicht am 10. Januar 2018

Auf Schreibwiesen laufend, wie in Sound of Music, nur eben anders. Nach Wien kam London dann Salzburg und jetzt wieder Wien. Mit Salzburg im Herzen hört sie sich nun weiterhin im Einsatz für Startup Salzburg nach spannenden Geschichten und Menschen um.

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