Ein Einkaufswagen, der für dich shoppt. Eine Lampe, die deiner Leseposition folgt. Klingt nach Utopie? Keineswegs. Beim Robothon der FH Salzburg versammeln sich Entwickler*innen um aus einem Baukasten-Satz intelligente Maschinen zu bauen. Wir sind gespannt, welche Roboter heuer entstehen und geben Tipps zur Vorbereitung.

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Es ist schon erstaunlich, welche Dinge man aus ein paar Baukastensätze machen kann. Maschinen, die im Garten helfen, kluge Einkaufswagerl, die anhand von Einkaufslisten durch den Supermarkt leiten. Oder ein Tablettenmanager, der älteren Menschen das Einnehmen erleichtert. Zum Robothon-Sieg führte das RoboM8 Team allerdings eine andere Idee. 2017 nahm das Team der FH Salzburg zum zweiten Mal an dem Robotik-Wettbewerb ihrer Fachhochschule teil und entwickelte mit einer intelligenten Lampe, die sich der Leseposition der Nutzer*innen anpasst, den Sieger-Roboter.

Letztes Jahr ging es darum, mithilfe von intelligenten Maschinen Alltagsprobleme zu lösen. Das diesjährige Thema wissen wir natürlich noch nicht. Dafür haben wir für die 12 Teams aus ganz Österreich (und vielleicht auch für die, die sich dann beim nächsten Mal bewerben wollen) ein paar Tipps, wie man sich auf das Robo-Event vorbereitet. Die Roboter und das Finale könnt ihr euch übrigens am 24. März ab 15:30 Uhr ansehen.

Welche Skills sind gefragt?

An der Gewinneridee des Vorjahres hat Regina Schönherr mitgetüftelt. Die zweite Teilnahme der Informationstechnik und Systemmanagement Studentin, wurde nicht nur mit dem Sieg gekrönt – die smarte Lampe ist jetzt ihr Bachelorprojekt. Warum sie an dem Robo-Wettbewerb ihrer Fachhochschule teilnahm? Weil sie die Challenge liebt. „Du hast nur 24 Stunden Zeit, etwas Tolles zu entwickeln. Ich wollte schauen, wie wir das im Team anpacken, die Aufgabe meistern und gemeinsam arbeiten“, sagt die 21-jährige.

# Demokratie

Zusammenhalt und Teamspirit sind natürlich das um und auf. Regina und ihre RoboM8 (Anm.: sprich Robo-Mate) Kollegen kannten sich schon aus dem Studium. Gab es einen Leader? „Nein, wir hatten keinen Teamleader. Alle haben Ideen eingebracht, die wir dann diskutiert haben.“

# Risikobereitschaft

„Es gewinnen nicht immer die einfachsten oder innovativsten Ideen. Es ist nicht schlimm, wenn man bis kurz vor Schluss nicht weiß, ob der Prototyp genau so geworden ist, wie man es wollte. Solche Events sollte man nutzen, einmal etwas anderes auszuprobieren. Mut zum Risiko!“

# Gelassenheit

Regina und ihre RoboM8s sind die Sache locker angegangen. „Das Thema sacken lassen, rausgehen an die frische Luft.“ Der Baukasten wurde die ersten Stunden des Wettbewerbs ignoriert. „Bei uns kam zuerst die Idee. Dann haben wir uns angeschaut, welches Material wir zur Verfügung haben und wie wir damit einen Prototyp herstellen können. Meine Erfahrung ist, dass man immer eine kreative Lösung findet. Die meisten Prototypen funktionieren“, so Schönherr.

Tipp: Auf die „elementaren Dinge“ konzentrieren. „Wenn die Basics fertig sind, kann man immer noch zusätzliche Funktionen oder Hardware einbauen“, empfiehlt Schönherr.

Mit MINT im Einsatz

Für Neugierige: Will Regina Schönherr ihr Baby, ihr Gewinner- und ihr Bachelorprojekt irgendwann im kommerziellen Einsatz sehen? „Nein, das ist zurzeit nicht mein Ziel. Wobei ich nicht ausschließe, mich irgendwann mit einer Idee selbstständig zu machen“, sagt die Technikerin.

Für Interessierte: Wenn ihr im Rahmen eures Unternehmens Angebote für Nachwuchskräfte im MINT-Bereich habt oder anbieten wollt, könnt ihr euch übrigens an die Salzburger MINT-Initiative, eine Koordinationsstelle für die Fachbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, z.B. per Mail wenden.

Fotocredits: Titelbild: Unsplash, Teamfoto: FH Salzburg/Poschner Photography, Regina Schönherr: MINT Salzburg

Veröffentlicht am 21. März 2018

Auf Schreibwiesen laufend, wie in Sound of Music, nur eben anders. Nach Wien kam London dann Salzburg und jetzt wieder Wien. Mit Salzburg im Herzen hört sie sich nun weiterhin im Einsatz für Startup Salzburg nach spannenden Geschichten und Menschen um.

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