Manchmal sind gewisse Dienstleister*innen ungefähr so gut zu erreichen wie der Papst: Nämlich gar nicht. Mit addly findet dieses ewige Trauerspiel endlich ein Ende!

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Der Rücken schmerzt, und in der Massagepraxis geht keiner ans Telefon. Während man im Büro sitzt, versäumt man den ersehnten Rückruf, der Linderung der Rückenschmerzen verspricht. Erneut hoffnungsvoller Rückruf in der Mittagspause. Ernüchternde Erkenntnis: die Masseur*innen haben ebenfalls Mittagspause. Nachmittags sitzt man in einer Besprechung, inzwischen klingelt das Handy fröhlich in der Tasche vor sich hin. Nach Feierabend teilt der Anrufbeantworter der Massagepraxis mit, dass die Praxis erst morgen wiederbesetzt ist. Wäre es nicht viel einfacher, mit den gewünschten Dienstleister*innen zu chatten oder noch besser, gleich einen Termin online zu buchen? „Definitiv!“, sagt addly.

 

Gesucht, gefunden, Termin vereinbart

Egal ob Physiotherapeut*in, Friseur*in, Handwerker*in oder Personaltrainer*in – Mit der Web-App addly wird die Terminvereinbarung mit den gewünschten Dienstleister*innen zum Kinderspiel. Wie das funktioniert? „Zuerst sucht man allgemein nach Was (Dienstleistung oder Dienstleister*in), Wo (Adresse) und Wann. Danach können mittels Filter die Ergebnisse angepasst werden“, erklärt Christian Höll von addly. Sind Dienstleister*innen bereits bei addly registriert und haben ihren Terminkalender angebunden, können die User*innen sogleich einen freien Termin zur gewünschten Zeit buchen. Ist dies nicht der Fall, bekommen die Dienstleister*innen eine Kund*innenanfrage. Beide Seiten können auch im integrierten Chat miteinander kommunizieren.

Für User*innen ist dieser Service kostenlos. Sie müssen nur die Qual der Wahl treffen, Termin online buchen, fertig. Dienstleister*innen bezahlen nur nach erfolgreicher Buchung. Alle User*innen haben ein eigenes Dashboard, wo ihre geplanten oder bereits beanspruchten Dienstleistungen in Projekte gegliedert sind.

 

Vorteile

Da Dienstleister*innen rund um die Uhr kontaktiert und Termine online gebucht werden können, sind Kund*innen nicht mehr abhängig von Öffnungszeiten. Das erleichtert den Alltag, da man nicht ständig etwas im Hinterkopf behalten muss und sein Anliegen gleich weitergeben kann. „Außerdem bleiben alle Chatverläufe erhalten, wodurch man genau rückverfolgen kann, was vereinbart wurde. Ebenso behält man den Überblick über alle abgeschlossenen und laufenden Projekte“, so Christian. Durch das Beantworten von Fragen wird die Suche präzisiert und der gewünschte Service schneller gefunden. Ein kleiner Bonus für Generation Y, die oftmals nicht so gerne zum Hörer greift: Termine telefonisch vereinbaren wird überflüssig.

Auch vor allem Dienstleister*innen profitieren von addly: Sie wissen dadurch bereits vorab, was die Kund*innen suchen. „Wir ermöglichen es den Dienstleister*innen aber auch, jederzeit Kund*innenanfragen zu erhalten und Zeiträume anzugeben, in denen Kund*innen Termine buchen können“, betont Höll. So sind beide Seiten zeit- und ortsunabhängig. Vorteilhaft vor allem für Kleinunternehmen oder Menschen, die sich in der Welt des Internets nicht zurechtfinden: Mit einer Registrierung auf addly ist eine IT-Verbundenheit nicht mehr nötig, Kunden werden über Web-App auf die jeweiligen Dienstleister*innen aufmerksam.

 

Wie alles begann

Als die Hecken von Thomas Schöppl, einem der addly-Gründer, geschnitten werden mussten, stellte er fest, dass es eine ziemliche Herausforderung darstellt, den gewünschten Dienstleister ans Telefon zu bekommen. Je mehr Zeit verging, desto größer wurde der Druck, diese Sache einfach nicht abschließen zu können. Ende 2017 gründeten Thomas Schöppl und Markus Bergetschwandtner schließlich addly, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Seitdem ist viel passiert. Aus ihren Ideen entwickelten sie klare Visionen, die sie in ihrer Web-App umsetzten. Jeder Entwicklungsphase folgte eine kurze Testphase, um das Feedback sofort einarbeiten zu können. „Kund*innenfeedback ist in jeder Phase wichtig, um so schnell wie möglich notwendige Prozessanpassungen vorzunehmen“, hebt Christian Höll, Entwickler bei addly, hervor.

Natürlich galt es auch, Hürden zu überwinden. Neben der Frage, welche Technologien für den Entwicklungsprozess ausgewählt werden sollen, musste sich das addly-Team auch immer wieder einigen, mit welchen Funktionen sie schlussendlich live gehen wollen. „Wir haben noch so viele Ideen, Ausbaustufen und Konzepte im Kopf! Unternehmen könnten beispielsweise nicht nur zeitfressende Aufgaben direkt an addly abgeben, sondern würden von uns auch zusätzliche Informationen über ihre Kund*innen, deren Bedürfnisse und Wünsche erhalten. Es war schwierig, daraus auszuwählen und manche Meilensteine auf später zu verschieben“, sagt der Entwickler.

Kurz vor der Teilnahme an der Startup Factory beschlossen sie schlussendlich ihre Strategie zu ändern, um sich nun mit der Möglichkeit sofort Termine vereinbaren zu können, von anderen Unternehmen abzuheben. Diese Planänderung erlaubt ihnen, die Dienstleister*innen bestmöglich zu unterstützen und gibt ihnen das Gefühl, endlich auf dem richtigen Weg zu sein. Mittlerweile haben addly in Oberösterreich gegründet.

Tipps für den perfekten Pitch

Drei Fragen an addly

Gibt es Dienstleistungen, die ihr nicht auf addly anbieten wollt?

addly: Wenn wir nicht zu 100% hinter einer Sache stehen, würden wir sie nie anbieten. Auf unserer Plattform gibt es nur Dienstleistungen, die wir dort auch mit guten Gewissen präsentieren können.

Wo wärt ihr heute, würde es addly nicht geben?

addly: Auf jeden Fall wären wir um einige Erfahrungen leichter! Während des gesamten Prozesses durften wir so viele Menschen kennenlernen und uns neue Fähigkeiten aneignen. Es wäre also bestimmt auch einiges an Motivation übrig, die wir anderweitig loswerden müssten 😉 Fachlich würden wir uns aber mit Sicherheit in einem ähnlichen Bereich aufhalten.

Habt ihr Tipps für andere Startups?

addly: Seid euch bewusst, dass es von Beginn an nicht immer bergauf geht. Ohne Tief kein Hoch! Deshalb ist es wichtig, dass ihr Unterstützung akzeptiert, diese wertschätzt und daraus lernt. Vorausgesetzt natürlich, ihr steht wirklich hinter eurer Idee und nicht nur daneben!

 

 

(Titelbild: © Alwin Kroon on Unsplash | Bilder im Text: © addly GmbH | Video: © Robert Etter/WKS)

Veröffentlicht am 18. September 2019

Sonnenaufgangsjägern, die Hals über Kopf ins Schreiben verliebt ist. Es fasziniert sie jeden Tag aufs neue, aus Buchstaben Wörter entstehen zu lassen, um damit Geschichten zu erzählen. Wenn sie nicht gerade mitten in einer Schreibmission für Startup Salzburg steckt, findet man sie auf ihrem Technologieblog oder, auch bei Wind und Wetter, in der Natur.

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