Einen Angreifer, der während mehrerer Fußballspiele immer wieder gute Torchancen vorfindet und nicht trifft, bezeichnet man als „Chancentod.“ Maximilian Neukirchner verkörpert mit seinem Startup Starball das genaue Gegenteil!

Startups

Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport. Um eine Mannschaft erfolgreich zu machen, muss aus ihr aber erstmal ein Team entstehen. Teams sind Gruppen aus Individuen, die der Überzeugung sind, dass das Erreichen eines gemeinsamen Zieles wahrscheinlicher wird, wenn alle Mitglieder zusammenarbeiten und Teilaufgaben übernehmen, indem sie ihre Stärken einbringen. An denen müssen sie aber individuell arbeiten. Starball bietet die optimale Lösung.

 

Die Trainingsanlage

 

Progression ist wohl das A und O eines erfolgreichen Trainings. „Bisher war man als einzelner Spieler sehr abhängig von der Tagesperformance und dem Können der anderen Mitspieler“, erzählt Maximilian. Eine effiziente Trainingsmaschine für den Fußballsport, muss also individuell an den Spieler angepasst werden können, um bestmögliche Fortschritte zu erzielen.

 

Die Ballmaschine

 

Genau diese Voraussetzung erfüllt die Trainingsanlage für Fußballer, die Maximilian gemeinsam mit seinem Vater entwickelte. Sein Wissen stützt er dabei auf seine Mechatronik-Ausbildung. „Die Anlage besteht aus einer Ballmaschine und einer Toranlage. Geschwindigkeit der automatischen Ballausgabe, sowie der Neigungswinkel lassen sich variieren. Hohe und tiefe Bälle können so nach Belieben ins Tor geschossen werden“, beschreibt der Hobby-Fußballspieler. Außerdem verfügt man über die Möglichkeit, das Ballmagazin von 5 auf insgesamt 30 Bälle, mittels Ballzuführung, aufzustocken. Kurzen oder langen Einheiten steht dadurch nichts im Weg. Zusätzlich zeigt ein Lichtsignal an, wo der Ball ins Netz gehen soll.

Die Toranlage

Die Vorteile

 

Mit der Trainingsanlage von Starball lässt sich die Progression im herkömmlichen Fußball-Training maximieren. Im Gegensatz zum Training im Team, stehen hier möglichst viele Ballkontakte in kürzester Zeit im Vordergrund. Durch die individuellen Einstellfunktionen schafft sie optimale Voraussetzungen für den Abbau von Schwachstellen, der Verbesserung der Schnelligkeit und den Umgang mit Druck und Stress.

„Zudem ist die Toranlage mit einer professionellen Analyse-Software verknüpft. Diese wertet die Daten der einzelnen Spieler nicht nur aus, sondern vergleicht sie auch“, berichtet der Gründer. Dadurch hat man nicht nur seine eigenen Fortschritte, Erfolge und Verbesserungsmöglichkeiten im Überblick, sondern kann sich auch mit anderen Fußballer*innen vergleichen. Dadurch lernt man nicht nur sein eigene Mannschaft besser kennen, sondern bekommt ebenso einen Motivations-Kick, immer weiter an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten.

Außerdem soll die Starball-Trainingsanlage bereits für Amateur-Vereine leistbar sein. Eine ähnliche Anlage, den „Footbonaut“, lassen sich Spitzen-Fußballvereine, wie Borussia Dortmund, sage und schreibe drei Millionen Euro kosten. Starball ist jedoch der Meinung, dass diese Art der Effizienzsteigerung im Training nicht nur den „Stars“ vorbehalten werden sollte.

 

 

Startschuss

 

Vor fünf Jahren ahnte noch niemand, dass Max bereits mit 20 Jahren Geschäftsführer seines eigenen Unternehmens ist. Damals hatte sein Vater die Idee, eine kleine Trainingsmaschine für seinen Sohn zu bauen, um ihn außerhalb des Teamtrainings individuell zu fördern. Immer mehr Zeit, Leidenschaft und Ambition floss in die Entwicklung, bis klar war: Daraus lässt sich etwas ganz Großes machen.

Daraufhin nahm der damals erst 18-jährige die Dinge selbst in die Hand. So ganz nebenbei landete er auch mit seiner Matura, Gesellen- und Meisterprüfung und Unternehmerprüfung einen Volltreffer. Die schloss, oder in seinem Fall besser gesagt „schoss“, er innerhalb eines Jahres mit Auszeichnung ab! Danach widmete er sich voll und ganz der Hard- und Softwareentwicklung für seine Starball-Trainingsanlage.

 

Drei Fragen an Starball

 

Das Starball-Team: Anton Neukirchner (links), Maximilian Neukirchner (rechts) und Michael Fischinger (vorne)

 

Was steht euch am Weg zum Tor im Weg? Wo gibt es Schwierigkeiten?

Maximilian: Ganz eindeutig: Die österreichische Bürokratie! Manchmal sitze ich bis 18:00 Uhr am Schreibtisch, fülle Formulare und Anträge aus. Das hindert ungemein an der Entwicklung. Außerdem wird meine Meinung als Geschäftsführer manchmal nicht ernst genommen, da ich „ja erst 20 bin.“ Ich finde das schade. Mein Alter hat nichts mit meiner geistigen Reife zu tun.

 

Welche Ziele verfolgt ihr?

Maximilian: Ziel ist definitiv ein weltweiter Vertrieb, so viele Vereine wie möglich sollen mit unserer Trainingsanlage trainieren. Derzeit feilen wir gerade noch an den Konzeptänderungen des bisherigen Prototypen, aber das Licht am Ende des Tunnels wird immer sichtbarer. Dazu trug, unter anderem, das Startup-Salzburg-Weekend 2018 bei.

 

Tipps, um anderen Startups zum Torjubel zu verhelfen?

Maximilian: Ich fühle mich noch nicht 100 % in der Lage, als „Tippgeber“ aufzutreten. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen: Immer dran bleiben! Vor allem als junge Unternehmer habt ihr noch nichts zu verlieren und könnt euch immer noch neu orientieren. Ein fertig entwickeltes Konzept, über das ihr die volle Kontrolle habt, ist meiner Meinung nach absolute Voraussetzung, bevor ihr gründet.

 

(Bilder:© Starball GmbH | Video: © Robert Etter/WKS))

 

Veröffentlicht am 17. Juli 2019

Sonnenaufgangsjägern, die Hals über Kopf ins Schreiben verliebt ist. Es fasziniert sie jeden Tag aufs neue, aus Buchstaben Wörter entstehen zu lassen, um damit Geschichten zu erzählen. Wenn sie nicht gerade mitten in einer Schreibmission für Startup Salzburg steckt, findet man sie auf ihrem Technologieblog oder, auch bei Wind und Wetter, in der Natur.

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