Schon wieder durch die Prüfung gefallen, obwohl man alles ganz genau durchgelesen hat? Dann wird es Zeit, sich den Stoff nicht nur vor Augen zu führen, sondern auch ins Ohr. Jeder zusätzliche Lernkanal steigert den Lernerfolg. Mit den Lern-Podcasts von Audvice, sollte die nächste Prüfung kein Problem sein!

Startups

Wir verbringen viel Zeit damit, von A nach B zu kommen. Zeit, die wir manchmal mit Musik füllen, oft aber auch einfach ungenutzt verstreichen lassen. Im Alltag von Student*innen, vor allem in Prüfungsphasen (!), ist jede „Lernminute“ mehr jedoch Gold wert! Das weiß auch Sophie Bolzer, Gründerin des Salzburger Startups „Audvice.“ Ziel des Unternehmens ist es, Studierenden dabei zu helfen, ihre Zeit besser zu nutzen und so mehr zu lernen.

Die Lösung

Schwere Bücher und Mappen weichen einer App, auf der sich User*innen sämtliche Audio-Zusammenfassungen zu Themen aus Vorlesungen und Seminaren ihres Studiengangs oder Fachbereichs anhören können. Jederzeit und vor allem kostenlos. Daran arbeitet Sophie nun schon seit geraumer Zeit mit Co-Founder Erfan Ebrahimnia und ihrem Team.

Die App

Die crowdbasierte App ist noch ein junger Hüpfer auf dem Markt, wurde sie doch erst im April dieses Jahres veröffentlicht. Allerdings verfügt sie bereits über ca. 300 Audio-Tracks, in denen u.a. Lerninhalte der Rechtswissenschaften, Soziologie und Geschichte vertont wurden. Erhältlich ist sie für Android und iOS, die Anmeldung funktioniert ganz einfach über Google, Facebook oder per Mail-Adresse. Einen Großteil der Lern-Tracks hat Audvice selbst produziert. „Den Anfang zu machen ist nie leicht, deshalb wollten wir eine solide Grundlage schaffen, um unseren Usern die Hemmung zu nehmen, sich selbst beim Einsprechen ihrer Lerninhalte aufzunehmen“, so Sophie.

 

 

Von Studierenden für Studierende

Das Angebot der Audiothek soll sowohl in die Breite, als auch in die Tiefe gehen, um Lerninhalte schnell und einfach abrufbar zu machen. Dazu wurde eine Recording-Funktion in die App integriert, wodurch es allen Nutzer*innen ermöglicht wird, eigenen Lernstoff einzusprechen, zu bearbeiten und anzuhören. „So werden fehlende Lerninhalte immer weiter ergänzt und gleichzeitig profitieren Studierende vom Lerneffekt durch das Aufnehmen“, erklärt die Gründerin. Davon ist nicht nur das Audvice-Team überzeugt. Auch Marktforschungsergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit sich das Gelernte zu merken, mit jedem zusätzlichen „Lernkanal“ steigt.

Steigerung des Lernerfolges

Der Lernklassiker ist ganz klar das Lesen. Wendet man allerdings nur diese Lernmethode an, liegt die Wahrscheinlichkeit sich die Inhalte zu merken, gerade mal bei 30%. Kommt jedoch noch zusätzliches Hören hinzu, steigt sie auf 50% und mit lautem Vorlesen landet man dann schon bei 70%. Die vollen 100% holt man aber erst mit regelmäßigen Wiederholungen und der Anwendung des Gelernten heraus. Lernen mit Audvice vereint alle Methoden. Es lohnt sich also wirklich, auch selbst studienrelevante Tracks aufzunehmen und sie in der personalisierten Playlist immer wieder anzuhören.

 

 

Wie alles begann

2015 verbrachte Sophie Bolzer, aufgrund ihres Studiums in Innsbruck, viel Zeit im Auto. Irgendwann waren ihr die „verlorenen“ Stunden zuwider und sie begann, Sprachmemos ihrer Lerninhalte aufzunehmen. „Während den Autofahrten habe ich mir meine Aufnahmen immer wieder angehört und schon bald bemerkt, dass sich meine Lernerfolge häufen. Auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis gab es einige, die sich ihre Notizen aufnahmen. Seitdem konnte die Idee in meinem Kopf nicht aufhören zu wachsen“, erzählt Sophie. Keine dreieinhalb Jahre später ist die App dann auch schon auf dem Markt, dank Co-Founder Erfan Ebrahimnia, der das App-Konzept technisch umgesetzt und ausgebaut hat.

 

Gründerteam Sophie Bolzer und Erfan Ebrahimnia

 

Drei Fragen an Audvice

Welchen Herausforderungen musstet ihr euch stellen?

Audvice: Viele gehen davon aus, dass die Finanzierung immer die größte Hürde ist. Natürlich ist das auch eine Herausforderung, allerdings gestaltete sich die richtige Teamfindung als viel größere. Wir möchten mit Menschen zusammenarbeiten, die genauso motiviert sind wie wir, mit Begeisterung und Leidenschaft an die Sache rangehen. Am wichtigsten ist, dass sie mit uns arbeiten und nicht nur für uns.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Audvice: Unsere To-Do Liste an Features ist noch lang. Wir werden die App laufend ausbauen und ein Premium-Modell anbieten, da wir uns derzeit nur über Werbung finanzieren. Natürlich hoffen wir auch auf viel User*innen-Feedback. In einem nächsten Schritt wollen wir unser Angebot außerdem um exklusive Audiotheken für Hochschulen erweitern. Dort haben dann nur die eigenen Studierende und Professoren Zugang und können Inhalte in einem privaten Rahmen teilen. Dadurch kann die App in Zukunft auch besser in den Unterricht integriert werden. Außerdem sehen wir sehr viel Potenzial im B2B Bereich. Vor allem in der Personalentwicklung und bei Weiterbildungen wäre unsere App gut einsetzbar.

Welche Tipps würdet ihr anderen Startups mit auf den Weg geben?

Audvice: Sprecht mit vielen Menschen über eure Ideen! Holt euch so viele Meinungen wie möglich ein, nehmt aber nicht unbedingt alle ernst. Feedback und Kritik solltet ihr euch vor allem von den Menschen zu Herzen nehmen, die über die nötigen Kompetenzen verfügen, um über eure Situation urteilen zu können. Manchmal ist das aber nicht der Fall, dann einfach trotzdem dankend annehmen oder mit guten Argumenten entkräften. Außerdem ganz wichtig: Sich selbst nicht unterschätzen!

 

(Bilder: © Audvice GmbH | Video: © Robert Etter/WKS)

Veröffentlicht am 10. Juli 2019

Sonnenaufgangsjägern, die Hals über Kopf ins Schreiben verliebt ist. Es fasziniert sie jeden Tag aufs neue, aus Buchstaben Wörter entstehen zu lassen, um damit Geschichten zu erzählen. Wenn sie nicht gerade mitten in einer Schreibmission für Startup Salzburg steckt, findet man sie auf ihrem Technologieblog oder, auch bei Wind und Wetter, in der Natur.

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