Immer wieder dürfen wir Gründer:innen über einen längeren Zeitraum begleiten. Wir haben bei drei Teams nachgefragt, wie es ihnen beim Übergang von SHAPE in die FACTORY gegangen ist.

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„In unseren Programmen kann man sich Schritt für Schritt vorarbeiten. Man kann sie aufbauend absolvieren, muss das aber nicht – so bekommt jedes Startup die Unterstützung, die es im jeweiligen Moment benötigt. Dabei schätzen wir die Möglichkeit, Teams von der Konzeption bis zum Markteintritt zur Seite zu stehen. Diese intensive und kontinuierliche Begleitung, die von Monaten bis zu Jahren dauern kann, ist ein entscheidender Faktor in unseren Services als Netzwerkinkubator“, erklärt Nataša Deutinger, Leiterin von Startup Salzburg.

In der aktuellen, achten Runde der FACTORY sind insgesamt vier Teams mit dabei, denen der Umstieg vom Pre-Incubation-Programm SHAPE in unser Inkubationsprogramm gelungen ist. Drei Gründer:innen davon haben wir zum Interview getroffen und sie haben uns erzählt, was sie in SHAPE gelernt haben, wie sie das Pre-Incubation-Programm auf die FACTORY vorbereitet hat und vieles mehr.

Liebe Gründer:innen: Wie ist es euch in SHAPE gegangen?

David Riedl, EnerCube: Es war eine sehr spannende Zeit mit vielen Gleichgesinnten, die denselben Tatendrang haben, etwas in die richtige Richtung zu bewegen. Durch den Austausch untereinander und das vertrauliche Gespräch in der Gruppe hat meiner Meinung nach jede:r profitiert, um sein oder ihr Vorhaben zu schärfen oder die Weichen in eine etwas andere Richtung zu stellen. Egal, in welcher Lebensphase man sich befindet, oder wie viele Berufsjahre man schon auf dem Buckel hat, mit einer Gründung im Startup-Bereich betreten die meisten Neuland! Umso wichtiger sind Kommunikation und Austausch.

Robert Pollmeier, TeachingBud: Insgesamt sehr gut! Man hat viele verschiedene Leute, aber auch Methoden zur Gründung eines erfolgreichen Unternehmens kennengelernt.

Die Gründerin: Letztes Jahr hatte ich viele gute und schlechte Zeiten. Ohne die Unterstützung aus dem SHAPE-Programm hätte ich vielleicht darüber nachgedacht, einige meiner Ideen aufzugeben. SHAPE hat mir nicht nur geholfen, Ressourcen zu finden, sondern dadurch habe ich auch eine nette Gemeinschaft kennengelernt, die mich ermutigt hat. Durch das Pre-Incubation-Programm konnte ich durchhalten und meine Ideen erfolgreich umsetzen.

Die beiden Gründer von TeachingBud: Robert Pollmeier (li.) und Stefan Rieser (Foto: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer)

Gab es etwas Unerwartetes oder Überraschendes, dass ihr in oder durch SHAPE gelernt habt? Wenn ja, was war das?

Robert Pollmeier, TeachingBud: Unerwartet waren sicher die große Anzahl an Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten, die wir kennengelernt haben. Das reicht von der Pioniergarage Salzburg bis hin zu Investitionsprogrammen.

Die Gründerin: Ich war überrascht, wie wichtig es ist, sein geistiges Eigentum aufzubauen und zu schützen. Was ich anfangs für eine schnelle und einfache Lösung hielt, erwies sich für nicht haltbar. Das hat mich dazu gebracht, meine Idee in eine andere technologische Richtung zu entwickeln, als in anfangs vorhatte.

David Riedl, EnerCube: Die Lockerheit, Dinge anzupacken, hat mich überrascht. Wir waren von Natur aus schon sehr fokussiert und konnten von anderen Gründer:innen lernen, wie man einen Strategiewechsel oder eine Anpassung des Geschäftsmodells umsetzt, ohne den „Stolz“ an der Sache zu verlieren.

Und was ist eurer Meinung nach das Wichtigste, das ihr im Pre-Incubation-Programm gelernt habt?

David Riedl, EnerCube: In die verschiedensten Bereiche einzutauchen, mit denen man sich als Gründer:in beschäftigt und über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinwegzuschauen. Sei es das Thema Prototypenbau, Online-Marketing oder Finanzen. Wie machen es Andere? Haben sie vielleicht die gleichen Probleme? Wie lösen sie diese Herausforderung? Durch einen offenen und ehrlichen Erfahrungsaustausch mit den anderen Gründer:innen haben wir wesentlich mehr gelernt, als wir ursprünglich erwartet haben.

Robert Pollmeier, TeachingBud: Eine Gründungsidee muss validiert werden. Man muss auch immer offen für Kritik sein und diese gegebenenfalls filtern. Viel Arbeit und Organisation – tu das, was jetzt wirklich wichtig ist, sonst ist der Workload nicht schaffbar!

Die Gründerin: Mein wichtigstes Learning aus SHAPE war die Bedeutung von Netzwerken und Zusammenarbeit. Ich habe gelernt, wie wertvoll es ist, sich mit anderen Unternehmer:innen, Mentor:innen und Expert:innen zu vernetzen. Die Zusammenarbeit hat nicht nur zu neuen Ideen geführt, sondern auch dazu beigetragen, Hindernisse zu überwinden und gemeinsam erfolgreich zu sein.

Die Gründerin – Symbolfoto. Über die Gründerin und ihr Startup dürfen wir leider noch nichts verraten. Deswegen wurde sie anonymisiert. (Foto: Adobe Stock / F8 \ Suport Ukraine)

Wie hat euch SHAPE auf die FACTORY vorbereitet?

Robert Pollmeier, TeachingBud: Sensationell! Es gibt wahrscheinlich keinen besseren Einstieg in das Inkubationsprogramm. Man lernt nicht nur Expert:innen aus dem Startup-Bereich kennen, sondern auch die Prozesse hin zu einer guten FACTORY-Bewerbung.

Die Gründerin: Während des SHAPE-Programms haben wir unsere Idee weiterentwickelt und mehr Details ausgearbeitet. Dabei haben wir nicht nur gezeigt, wie unser Produkt funktioniert, sondern auch ein neues Geschäftsmodell entworfen. Die Unterstützung in SHAPE, wie zum Beispiel Ressourcen und Tipps von Mentor:innen, hat uns geholfen, unsere Ideen besser zu präsentieren und erfolgreich auf den Markt-Launch vorzubereiten.

David Riedl, EnerCube: Da wir durch die Arbeit in SHAPE bereits sehr fokussiert waren, konnten wir das Anforderungsprofil für die FACTORY-Bewerbung besser erarbeiten – auch wenn wir mit einzelnen Punkten daraus noch nicht in Berührung gekommen waren.

Manche Gründer:innen sind sich unsicher, ob sie sich für unsere Programme bewerben sollen. Was würdet ihr ihnen raten?

Die Gründerin: Allen Gründer:innen, die noch unsicher sind, würde ich einen klaren, positiven Rat geben. Die Teilnahme hat sich für mich als äußerst wertvoll erwiesen. Die Unterstützung, das Wissen und die Netzwerkmöglichkeiten, die man durch die Programme erhält, sind unschätzbar wertvoll. Es ist eine hervorragende Gelegenheit, umfassende Unterstützung für die Weiterentwicklung der eigenen Ideen und Unternehmen zu erhalten

Robert Pollmeier, TeachingBud: Die Verantwortung, die man im Rahmen des SHAPE-Programms trägt, ist managebar. Man sollte es also definitiv versuchen! Es sind alle sehr lieb und offen und oftmals löst das Programm einiges auch auf persönlicher Ebene in einem aus. Auch die Gründer:innen, die ihr Startup nicht in dem geplanten Rahmen weiterverfolgt haben, nehmen ihre Kenntnisse mit und wollen mit einer neuen oder anderen Idee wieder kommen. Ein super Learning!

David Riedl, EnerCube: Einfach mitmachen! Offen sein für Neues – es lohnt sich auf jeden Fall, egal ob man „nur“ eine Idee hat oder bereits ausgegründet hat.

Die beiden EnerCube-Gründer David Riedl (li.) und Laurenz Sutterlüty (Foto: Kathrin Gollackner Fotografie)

Gibt es sonst noch etwas, dass ihr über SHAPE und euren Wechsel in die FACTORY sagen möchtet?

David Riedl, EnerCube: Ich bin froh über das Angebot, das das Land Salzburg hier zur Verfügung stellt und junge Unternehmer:innen sowie Innovationen fördert. Es gibt sehr viele Menschen, die an eine positive Zukunft glauben und Produkte oder Dienstleistungen schaffen wollen, um diese bessere Zukunft für unsere Nachkommen zu ermöglichen. Mit den beiden Programmen wurden hier einfach zugängliche und nützliche Formate geschaffen, um diese Menschen zu fördern und der Idee zur Marktreife zu verhelfen.

Robert Pollmeier, TeachingBud: Danke, dass es solche Möglichkeiten gibt! Im Rahmen eines Pitches wurde ich von einer angehenden Doktorandin über das Startup-Ökosystem in Salzburg interviewt. Dabei habe ich realisiert: Die Möglichkeiten, die wir hier haben, sind groß – dafür kann man dankbar sein und man sollte sie definitiv nutzen!

Die Gründerin: Die finanziellen Unterstützungen vom Land Salzburg und der aws waren ein entscheidender Beitrag zu meinen ersten Schritten als Unternehmerin. Obwohl die Mittel nicht alle Kosten decken, dienen sie als Zeichen dafür, dass meine Idee unterstützt wird und verleihen meinem Startup Glaubwürdigkeit in Gesprächen mit Investor:innen.

Zum Abschluss: Welches Wort assoziiert ihr mit SHAPE, FACTORY und Startup Salzburg?

Die Gründerin:

… SHAPE? Entwicklung
… FACTORY? Umsetzung
… Startup Salzburg? Innovation

Robert Pollmeier, TeachingBud:
… SHAPE? Horizonterweiterung
… FACTORY? Chance
… Startup Salzburg? Talentschmiede

David Riedl, EnerCube:
… SHAPE? Spielwiese
… FACTORY? Fokus
… Startup Salzburg? Bestes Team 😊

 

Und, Lust bekommen? Aktuell läuft die Bewerbungsfrist für SHAPE mit Einstieg im März (Deadline: 10. Februar 2024). Für die FACTORY kannst du dich wieder ab August 2024 bewerben.

 

(Titelbild: Innovation Salzburg/Benedikt Schemmer)

Veröffentlicht am 8. Februar 2024

Für Startup Salzburg und Innovation Salzburg ist sie auf der Jagd nach herausragenden Ideen und den Geschichten der Menschen dahinter. Als studierte Archäologin ist sie der Überzeugung, dass man Fortschritt und Innovation nicht aufhalten kann – als Kommunikationsprofi weiß sie, dass man darüber berichten muss.

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